Holzkohle kaufen

Wer wissen möchte, wie das Sommerwetter am Wochenende wird, sollte einfach mal den nächsten Supermarkt oder eine Tankstelle ansteuern und einen Blick auf die obligatorische Palette mit Holzkohle werfen. Sind die Säcke sind schon weitgehend abgeräumt? Dann weißt du Bescheid: Bestes Grillwetter ist angesagt.

Grillkohle © juefraphoto - fotolia.com
Grillkohle © juefraphoto - fotolia.com

Der ultimative Brennstoff-Ratgeber: Welche Grillkohle soll ich für den Holzkohlegrill kaufen?

Aber wie ist es eigentlich um die Qualität von Grillkohle bestellt, die an jeder Ecke zu haben ist? Und ist der Preis ein Indiz dafür, ob es sich um gutes oder minderwertiges Brennmaterial handelt? Eines können wir vorab verraten: Es gibt beträchtliche Unterschiede, sowohl in Preis und Leistung als auch im Hinblick auf den Umweltaspekt.

Holzkohle und Briketts als Brennstoffe für den Grill

Holzkohle und Holzkohle-Briketts sind biogene Festbrennstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen auf Holzbasis. Herstellungsprozess und Brenneigenschaften unterscheiden sich aber deutlich. Zum Grillen kann mit Braunkohle-Briketts aber auch ein fossiler Brennstoff eingesetzt werden. Manchmal hilft nur ein genauer Blick auf das „Kleingedruckte“ der Verpackung, wenn du sichergehen möchtest, um welche Art von Briketts es sich handelt. Grundsätzlich eignet sich Holzkohle hervorragend für Steaks, Geflügel, Würstchen, Fisch, Gemüse und alles, was mit direkter Hitze gegrillt wird. Briketts brennen länger und kontrollierter. Diesen Vorzug spielen sie besonders bei größeren Fleischstücken, Braten und langsamerem indirekten Grillen aus.

Herkunft und Herstellung von Holzkohle

Zur Herstellung klassischer Holzkohlestücke dienen getrocknete und in industriellen Meileröfen unter Sauerstoffabschluss erhitzte Laubhölzer. Holzkohle ist also sozusagen das, was vom Holz übrig bleibt, nachdem die leicht flüchtigen Komponenten verbrannt sind. Der Rest besteht hauptsächlich aus Kohlenstoff (bis zu 90 %), dazu kommen geringe Anteile von Feuchtigkeit, Wasserstoff, Sauerstoff, Stickstoff und Asche. Da Flammen bildende Gase während der Verkohlung schon entwichen sind, brennt die leicht entzündbare Holzkohle ohne Flamme weiter. Auch wenn auf der Verpackung steht, dass der Inhalt hierzulande abgefüllt wurde, stammt die Holzkohle meist aus Südamerika – vor allem Paraguay – und Afrika, sehr viel seltener aus Europa (Polen), und nur ein ganz geringer Anteil der Bäume wächst kontrolliert in deutscher Forstwirtschaft heran. Hier ist Pro Fagus eine Erwähnung wert, der als einziger Anbieter für seine von unabhängigen Testern als „sehr gut“ bewerteten Produkte unbehandelte, aus Deutschland stammende Buchenreste verwendet. Leider gilt es als sehr wahrscheinlich, dass Holzkohle aus dem Ausland oft aus illegalen Rodungen stammt. Wer dies nicht unterstützen und seinen Grill nicht mit Tropenholz befeuern möchte, sollte nach Produkten mit dem FSC-Siegel Ausschau halten. Der Forest Stewardship Council verleiht das Siegel nur, wenn die Umsetzung seiner Standards durch Kontrollen überwacht wird.

Herstellung von Grill-Briketts

Holzkohle-Briketts werden gepresst, und zwar aus Holzkohlenstaub und diversen Bindemitteln. Es gibt aber auch Grillbriketts aus gemahlenem und gepresstem Braunkohlekoks. Wenn du Braunkohle-Briketts verwendest, achte darauf, dass gesundheitsschädliche Kohlenwasserstoffverbindungen ausgeschlossen sind. Am besten erkundigst du dich, woher das Kohlenstoffkonzentrat stammt, welche Bindemittel eingesetzt wurden und ob die Produktion qualitätsüberwacht ist. Verantwortungsbewusste regionale Hersteller legen alle diese und weitere Fakten offen. Briketts besitzen aufgrund ihrer längeren Brenndauer und der gleichmäßigen Wärmeabgabe sehr gute Brenneigenschaften, das Anzünden kann aber manchmal Nerven kosten.

Worauf Profi-Tester beim Test von Holzkohle und Briketts achten

In diversen mehr oder weniger unabhängigen Tests werden regelmäßig Holzkohle- und Brikettsorten verglichen und bewertet. Bei der Bewertung spielen der Preis und die Anzündeigenschaften eine Rolle. Weitere Kriterien sind das Brennverhalten und die Brenneffizienz. Die Prüfer messen hierfür die Temperatur am Ende des Vorglühens, ermitteln, wie lange die Temperatur „grilltauglich“ gehalten wird und schauen, ob Probleme während des Verglühens auftreten. Auch das Häuflein Asche, das übrig bleibt, interessiert die Tester: Je weniger Rückstände, desto besser. Ökologische Aspekte fließen bei einigen Tests ebenfalls in die Bewertung ein.

Fazit: Wie Holzkohle und Briketts idealerweise beschaffen sein sollten

Wegen ihres guten Heizwerts ist Grillkohle aus getrocknetem festen Buchenholz immer eine gute Wahl – auch im Verhältnis von Gewicht zu Volumen. Das Produkt sollte möglichst frei von jeglichen weiteren Zusätzen sein und ein entsprechendes DIN-Prüfzeichen aufweisen. Eine gute Qualität erkennst du auch an den Brenneigenschaften: Brennt die Holzkohle relativ lange, glüht perfekt nach und erzeugt ausreichend Hitze? Dann relativiert sich auch der deutlich höhere Anschaffungspreis, denn ein billig beim Discounter gekaufter Sack, dessen Inhalt beim Grillen qualmt, funkt und nicht ordentlich durchglüht kostet obendrein noch richtig viel Zeit und Nerven.

Die Frage, ob Holzkohle oder Briketts besser sind, lässt sich nicht pauschal beantworten. Es kommt darauf an, was du damit vorhast. Wenn du spontan ein paar Würstchen auf den Rost legen möchtest, ist Kohle optimal. Du hast die schnell entzündet, sie glüht auch rasch durch und wird ordentlich heiß. Brei Briketts brauchst du mehr Geduld, dafür glühen sie schön lange. Für einen entspannten Sommerabend am Holzkohlegrill sind Briketts darum meist die bessere Wahl.

 
 

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